Einladung zu unserer Herbstfortbildung
Samstag, den 18. November 2023
1923: Bewährung für die Weimarer Republik -
Angelpunkt der deutschen Geschichte
10:00 - ca. 13:30
Philipps-Universität Marburg
Campus Firmanei C
Deutschhausstr. 12
35037 Marburg
LA-Akkreditierung Nr. 02309914
Wir freuen uns über Ihre vorherige Anmeldung per Mail an VHGLL@t-online.de
Programm:
Prof. Dr. Eckart Conze (Marburg) und Dr. Dietrich Heither (Hattersheim) werden zwei Vorträge zum Thema halten. Nach jedem Vortrag gibt es ausführliche Möglichkeit zur Diskussion im Plenum.
10:00-10:10
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Begrüßung und Einleitung durch Dr. Wolfgang Geiger, Vorsitzender des VHGLL
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10:10-10:55
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Prof. Dr. Eckart Conze, Philipps-Universität Marburg Krisen und Katastrophen. Das Jahr 1923 in der Geschichte der Weimarer Republik
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10:55-11:30
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Diskussion
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11:30-11:45
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Pause
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11:45-12:45
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Dr. Dietrich Heither, Heinrich-Böll-Schule Hattersheim 1823 - 1923 - 2023 Ursprünge und Kontinuitäten völkischen Denkens in der burschenschaftlichen Bewegung
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12:45-13:30
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Diskussion
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Die Zeitangaben verstehen sich als Orientierung +/- 5 Min.
Prof. Dr. Eckart Conze: Krisen und Katastrophen. Das Jahr 1923 in der Geschichte der Weimarer Republik
Nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa hatte mit dem Ende des Ersten Weltkriegs eine „Epoche der großen Krisen“ begonnen, wie der Historiker Christoph Cornelißen die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen überschreibt. Die Folgen des Großen Krieges, politische Instabilität, wirtschaftliche Probleme und gesellschaftliche Verwerfungen, wirkten tief in alle europäischen Gesellschaften hinein, in die der Verliererstaaten genauso wie in die der Siegermächte. Doch ganz ohne Frage war das Jahr 1923 in Deutschland von besonderer Dramatik. In der Geschichte der Weimarer Republik gilt es als Zäsur. In seinen Krisen und Katastrophen verdichteten und verbanden sich alle Probleme und Belastungen der jungen Demokratie, die ihre Entwicklung schon seit 1918/19 bestimmt hatten. Noch stärker als in den Jahren zuvor schien alles mit allem zusammenzuhängen: Außenpolitik, Innenpolitik, Wirtschafts- und Finanzpolitik. Zugleich unterlagen die Entwicklungen, so sahen es bereits die Zeitgenossen, einer unglaublichen Beschleunigung. Der Vortrag versucht, diese Zusammenhänge darzulegen und fragt nach dem Ort des Jahres 1923 in der Geschichte der Weimarer Republik.
Dr. Dietrich Heither: 1823 - 1923 - 2023 Ursprünge und Kontinuitäten völkischen Denkens in der burschenschaftlichen Bewegung
Die zur Deutschen Burschenschaft (DB) zusammengeschlossenen Burschenschaften zählten seit der Novemberrevolution (1918/19) zur sich sammelnden Gegenrevolution radikaler Nationalisten. Radikal völkisch und antisemitisch, unterstützen sie beide Versuche, die Demokratie gewaltsam zu stürzen: Sowohl am „Kapp-Putsch“ (1920) als auch beim „Hitler-Ludendorff-Putsch“ (1923) waren Burschenschafter aktiv beteiligt. Die „Machtergreifung“ wurde entsprechend begrüßt und (zutreffend) in Kontinuitäten des eigenen Wirkens eingereiht. Ursächlich, dies zeigt der historische Rückblick in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts, war unter ideologiegeschichtlichen Gesichtspunkten hierfür ein völkisches Grundverständnis, die Ideologie von „Blut und Boden“, das bereits in der sog. Urburschenschaftsbewegung (1815-1832) präsent war und sich spätestens mit den großdeutschen Allmachtphantasien seit den 1890er immer stärker radikalisierte. Noch in der Gegenwart ist dieses politische Grundverständnis für die Deutsche Burschenschaft maßgeblich. Es erklärt, warum gerade immer wieder Burschenschaften aus den Reihen der DB in rechtsextremen Gefilden anzutreffen sind. Das Beschwören fiktiver bündischer Gemeinschaftsideale „auf dem Haus“ und in der herbeigeredeten „Volksgemeinschaft“ sowie das beharrliche Setzen auf die Formenwelt martialischer Männlichkeit begründen die Konzentration auf die politischen Betätigungsfelder der extremen Rechten, die mit der AfD eine parteipolitische Heimat gefunden hat.
Blick zurück:
Die zweite Staffel unseres Mediencafés ist inzwischen vorüber - siehe die Berichte auf unserer Seite Mediencafé 2.
Unsere Jahrestagung hat stattgefunden - Bericht dauert leider noch etwas aus technischen Gründen...:
Samstag, den 25.3.2023, 09:30 bis 15:00, im Südbahnhof Frankfurt, Anne-Bärenz-Saal, zum Thema:
Umwelt hat Geschichte
Zeit
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Referent:in
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Thema
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09:30 – 9:50
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Dr. Wolfgang Geiger/ Dr. Franziska Conrad
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Begrüßung Begründung der Themenwahl Vorstellung des Programms
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09.50 - 10:30 10:30 - 10:50
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Vortrag Diskussion
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Prof. Dr. Franz-Josef Brüggemeier
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Vom Zeitalter fossiler Energien ins Zeitalter regenerativer Energien – ökologische ökonomische und gesellschaftliche Wandlungen
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10.50 - 11.00
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Pause
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11.00 - 11.40 11:40 - 12:00
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Vortrag Diskussion
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Prof. Dr. Bernd Grewe
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Umweltgeschichte / Bedrohte Ordnungen
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12:00 - 12:45
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Mittagspause*
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12:45 - 13:25 13:25 - 13:45
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Vortrag Diskussion
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Dr. Detlev Mares / Miriam Grabarits
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Quellen zur Umweltgeschichte und ihre Einbindung in das Curriculum
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13:45 - 13.55
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Pause
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13:55 - 14.35 14:35 - 14:55
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Vortrag Diskussion
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Karl Bachsleitner
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Hans Carl von Carlowitz (1645 - 1714) und die Erfindung der Nachhaltigkeit
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Anschließend Mitgliederversammlung des VHGLL
* Wir können leider keine Verpflegung anbieten. Es gibt aber die Möglichkeit, in Bäckereien im Südbahnhof selbst und in der nächsten Umgebung etwas zu kaufen.
Prof. Dr. Dr Franz-Josef Brüggemeier ist Professor für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Webseite Uni)
Prof. Dr. Bernd-Stefan Grewe ist Professor und Direktor des Instituts für Geschichtsdidaktik und Public History der Universität Tübingen (Webseite Uni)
Dr. Detlev Mares ist Akademischer Rat am Institut für Geschichte der TU Darmstadt (Webseite Uni)
Miriam Grabarits ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsgebiet Geschichtsdidaktik am Institut für Geschichte der TU Darmstadt (Webseite Uni)
STD a.D. Karl Bachsleitner war bis 2016 Ausbilder am Studienseminar Kassel.
Akkreditiert unter der Angebots-Nr. 02307780
Alle unsere Veranstaltungen sind auch für Nicht-Mitglieder offen und sie sind herzlich dazu eingeladen!
Bericht kommt wegen technischer Probleme mit Verzögerung demnächst
Rückblick:
Unsere letzte Veranstaltung:
Die Ukraine und Russland – Aktualität und Geschichte der ukrainischen Identitätsbildung am Samstag, den 24. September 2022 im Herder-Institut in Marburg, 10:30 - ca. 14:00
Akkreditierung von der Hessischen Lehrkräfteakademie unter der Veranstaltungsnummer 02206209
Mit
Dr. Manfred Sapper Chefredakteur der Zeitschrift Osteuropa, herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO) https://zeitschrift-osteuropa.de/
Dr. habil Anna Veronika Wendland Forschungskoordinatorin am Herder-Institut
PD Dr. Heidi Hein-Kircher Leiterin der Abteilung Wissenschaftsforum und verschiedener Projekte des Herder-Instituts
Programm (Änderungen vorbehalten)
10:30-10:40 Wolfgang Geiger (VHGLL) Begrüßung und Einführung
10:40-11:25 Manfred Sapper Der Weg in den Krieg. Ursachen, Perzeptionen, Analysen 11:25-11:40 Diskussion
11:40-11:50 Pause
11:50-12:35 Anna Veronika Wendland Etappen der ukrainischen Nationsbildung 12:35-12:50 Diskussion
12:50-13:00 Pause
13:00-13:45 Heidi Hein-Kircher Geschichtspolitik als Legitimation in Konfliktregionen - das Beispiel Ukraine und Russland 13:45-14:00 Diskussion
ABSTRACTS:
Manfred Sapper Russlands Krieg gegen die Ukraine Ursachen, Perzeptionen, Analysen Seit dem 24. Februar 2022 führt Russland einen großflächigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Aber warum? Welche Motive, Interessen und Kalküle liegen der Entscheidung von Präsident Putin und seiner Entourage zugrunde? Der Vortrag analysiert die Konstellation des Konflikts, die offizielle Legitimation sowie die ideologischen, innen- und außenpolitischen Determinanten des Kriegs, die Kriegsdynamik und die innenpolitischen und internationalen Folgen.
Anna Veronika Wendland Etappen der ukrainischen Nationsbildung Im Krieg Russlands gegen die Ukraine nehmen beide Seiten immer wieder Rückgriff auf historische Argumente. Die russische Seite bestreitet die Existenz einer ukrainischen Nation und die Legitimation des ukrainischen Staates, die Ukrainer halten mit einem Bezug auf ihre Verfassungstraditionen und Widerstandsgeschichte gegen das imperiale Russland dagegen. In meinem Beitrag zeichne ich die wichtigsten Argumentationslinien mit historischem Bezug nach und gebe daran anknüpfend einen Überblick über die wichtigsten Etappen der ukrainischen Nationsbildung von der Frühneuzeit bis zur ukrainischen Unabhängigkeit im 21. Jahrhundert.
Heidi Hein-Kircher Geschichtspolitik als Legitimation in Konfliktregionen - das Beispiel Ukraine und Russland In dem Vortrag soll die legitimierende Funktion von Geschichtspolitik mit Schwerpunkt auf Russland und die Ukraine diskutiert werden. Hierbei werden einerseits die Rolle von Geschichtspolitik im östlichen Europa insgesamt und andererseits wesentliche Etappen in der jeweiligen Geschichtspolitik hinterfragt. Ziel ist es, die Funktionalisierung von Geschichte in Konflikten herauszuarbeiten. Darüber hinaus stellt der Vortrag einige wichtige Quellen für den Unterricht vor.
Online verfügbare Texte der Autor:innen - Empfehlungen zur vorbereitenden Lektüre:
Die Armee einer remilitarisierten Gesellschaft - Manfred Sapper im Gespräch mit Jens Bisky, Soziopolis, 9.5.2022 https://www.soziopolis.de/die-armee-einer-remilitarisierten-gesellschaft.html
Imperiale Geschichtsbilder. Macht durch Mythen. Putin sieht sich als Erbe des Zarentums, von Christoph Daviid Piorkowski (Interview mit Heidi Hein-Kircher). Tagesspiegel 15./16.3.2022. https://www.tagesspiegel.de/wissen/putins-imperiale-geschichtsbilder-macht-durch-mythen-423268.html Geschichtsunterricht für Putin - Historikerin deckt Fehler auf. (Interview mit Heidi -Hein-Kircher). https://www.weltderwunder.de/warum-putins-argumente-fuer-ukraine-krieg-falsch-sind/ (Bitte nicht von der Werbung abschrecken lassen! W.G.)
Anna Veronika Wendland, Zur Gegenwart der Geschichte im russisch-ukrainischen Krieg, in APuZ 72(2022), 28-29, 11.07. 2022, https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/krieg-in-europa-2022/510255/zur-gegenwart-der-geschichte-im-russisch-ukrainischen-krieg/
Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Gisonenweg 5-7, 35037 Marburg https://www.herder-institut.de/
Letzte Veranstaltung am 26.3.2022:
Jahrestagung: Antisemitismus - Geschichte und Strukturen im 20. Jahrhundert
Historisches Museum Frankfurt
Themenseite mit einem Bericht über die Veranstaltung > Antisemitismus
Mediencafé Digitaler Geschichtsunterricht Das Mediencafé Digitaler Geschichtsunterricht findet online über Zoom statt. Es beginnt jeweils mit einem relativ kurzen Impulsvortrag eines Experten und lädt dann zum offenen Austausch ein.
Alle Infos, Ankündigungen und Berichte auf unsere extra Seite >Mediencafé
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